Endlich!
Manchmal, Ihr kennt das, läuft es im Leben nicht wirklich so, wie man es sich vorstellt. Wenn dann auch noch etwas Pech dazu kommt, kann man schon mal aus der Bahn geraten. Mir hilft dann gewöhnlich eine Therapiesitzung auf dem Moped. Dumm nur, wenn das nicht geht, weil andere Dinge Priorität haben. Ende Mai, Anfang Juni scheint nun diese “Durststrecke” langsam, aber sicher zu Ende zu sein. Oder wie man so schön sagt: es gibt Licht am Ende des Tunnels. Dieses Mal bin ich mir fast sicher: es ist kein Idiot mit ‘ner Taschenlampe, sondern vielleicht wirklich der Ausgang?
Endlich ist es soweit – die Dicke hat frische Gummis (was für ein Krampf) und neuen TÜV, die sechzigtausender Inspektion ist gemacht (bis auf ein paar Kleinigkeiten) und ich habe sogar ein paar Taler übrig um das flüssige Gold (in Form fossiler Brennstoffe) in meinen Tank plätschern zu lassen, um es alsbald in ein fettes Grinsen umzuwandeln. Leute! Wie geil.
Bestes Sommerwetter, mein Therapiegerät und ein paar Kurven – Herz was willst Du mehr?
Schon nach wenigen Kilometern zeigt die Zweiradtherapie Wirkung, die trüben Gedanken verschwinden umgehend und weichen einem tiefen Glücksgefühl. Die Dicke blubbert zufrieden vor sich hin, während wir durch die ersten Harzkurven schwingen und die Sonnenstrahlen, den duftenden Wald und die Wiesen genießen.
Gott, was hab ich das vermisst!
Bei der Therapie-Ausfahrt verzichte ich sogar auf meine Spiegelreflex, ich hab ja mein Fotohandy dabei, denn eigentlich will ich nur fahren … aber die zweite Leidenschaft kommt dann doch noch durch und ich entdecke ein, zwei hübsche Fotospots. Die beste Kamera ist schließlich die, die man dabei hat. Da man auch mit dem Handy vernünftige Fotos auf die Kette bekommt, reicht mir das auch vollkommen. Die Bilder in diesem Blogbeitrag sind alle mit meinem Mobilphone entstanden! Falls es jemanden interessiert – es handelt sich um ein Sony Xperia 5 Mk III. Apropos Handy: Ihr habt hoffentlich meinen Bericht im Tourenfahrer 5/22 gelesen? Da schreibe ich ein bisschen was zur Handyfotografie mit Motorrad und so …also schaut unbedingt mal rein!
Ich verirre mich währenddessen ins Harzvorland, vielleicht erwische ich noch einen schönen Sonnenuntergang? Das wäre quasi die Kirsche auf der Sahnetorte, wie man so schön sagt. Zuerst müssen aber noch ein paar Kurven daran glauben, schließlich sollen ja die neuen Reifen “rund” gefahren werden. Also schwingen wir durch die Feldmark, der Duft von frischem Gras begleitet mich eine ganze Weile. Sanft pulsiert der 1700er Vauzwo in meiner MT und massiert gleichermaßen Körper und Seele. Völlig tiefenentspannt, die Therapiesitzung wirkt, kommt so Kilometer zu Kilometer und mittlerweile bin ich auch irgendwo im Nirgendwo unterwegs.
Scheißegal, schließlich ist es die beste Straßenart, die es gibt, auf der wir unterwegs sind – die einsame, kurvige Landstraße. Als die Stiefelspitzen die Beschaffenheit des Asphalts detektieren weiß ich, dass die Reifen nun schön angefahren sind und auch die Sonne neigt sich so langsam aber sicher in Richtung Horizont. Bloß gut, dass es zu dieser Jahreszeit so schön lange hell ist…
Hoffentlich bekomme ich den Sonnenuntergang noch gut in den “Kasten”, denke ich mir und mache mich auf die Suche nach einem schönen Fotospot. Natürlich muss ich mit den nigelnagelneuen Reifen auch die nigelnagelneue Landstraße ausprobieren, die erst Tags zuvor fertiggestellt wurde. Passenderweise bietet sich auf genau dieser Piste die Möglichkeit besagten Sonnenuntergang einzufangen. Hach. Schön.
Feierabend! Mit ein, zwei neuen Fotospots für meine Tätigkeit bei der Stein-Dinse GmbH im “Gepäck” gehts nun zurück zur Homebase. Was ein bisschen Geblubber, einsame Straßen und ein wenig Sonne doch für eine heilende Wirkung haben können.
…in diesem Sinne: fahrt doch einfach mal wieder drauf los, einfach so.